Nachdem in unserem Landkreis Bad Kissingen der einzige sichtbare politische Beitrag zum Klimaschutz die Verhinderung von Stromtrassen vor der eigenen Haustür ist – ob berechtigt oder nicht ist ein anderes Thema – geben die Grünen im Kreis vor was machbar ist:
Kernziel ist es bis spätestens 2030 den gesamten Energieverbrauch für Strom, Wärme und Mobilität im Landkreis zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken
Krasse Ansage, was? Wie soll das gehen?
Es ist tatsächlich nicht mal besonders schwer, Hans-Josef Fell hat das mit der Energy Watch Group schon vor einem Jahr ausgearbeitet.
Der Ausbau für eine vollständig auf Erneuerbaren Energien beruhende Versorgung erfordert nach den Berechnungen der EWG folgende Infrastruktur im Landkreis Bad Kissingen:
- Bau von 48 Windkraftanlagen (je 5 MW), zusätzlich zu den heute 33 Anlagen mit durchschnittlich 2,5 MW.
- Ausbau von PV-Dachanlagen von heute 58 MW auf zukünftig 200 MW und Ausbau der PV-Freiflächenanlagen von heute 36 MW auf zukünftig 413 MW.
- Ausbau der kleineren Bio-KWK-Anlagen (Bioenergie und grüner Wasserstoff) von heute 3 MW auf zukünftig 81 MW.
- Erhalt der gegenwärtigen Wasserkraftversorgung mit einer installierten Leistung von 1,6 MW und einer Erzeugung von etwa 5,5 MWh.
- Ausbau der Speicherkapazitäten auf 142 MWh Batteriespeicher, 812 MWh Wärmespeicher und 2.898 MWh Wasserstoffspeicher.
- Umstellung der Antriebe im Verkehrssektor (u.a. PKW und ÖPNV) auf elektrische Antriebe.
Die Studie kann man auch vollständig online lesen.
Nagut, es ist nicht einfach, weil sich keiner mit Entscheidungsbefugnis dafür interessiert, genauer gesagt in die gegenläufige Richtung arbeitet. Hans-Josef hat alle Bürgermeister im Kreis und den Landrat informiert. In diesem einem Jahr gab es nur eine Rückmeldung, vom Bad Kissinger Bürgermeister: “Schaue ich mir bei Gelegenheit mal an.” (sinngemäß).